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Das Outfit

Die vier plastischen Gebilde scheinen formal aus einem Guss zu sein und unterscheiden sich vordergründig allein durch die Farbgebung. Es wurde bewusst eine möglichst klare und einfache Grundform gesucht, um das Auge nicht vom Wesentlichen abzulenken. Immerhin haben wir es nicht mit einem Arrangement statischer Objekte zu tun, sondern mit einer Gruppe von Figuren, die in Verbindung mit Wasser ihr Eigenleben entwickeln.

Ohne den ruhenden Gegenpol gibt es für das Auge keine Bewegung.

Kein hyperaktives Kippen und Gießen bestimmt das Geschehen im Becken, kein rastloses Durcheinander. Vielmehr spielt das System auf den Faktor Zeit: Die zeitlupenartige Vorwärtsneigung sensibilisiert den Blick. Die Verhaltenheit in der Bewegung zieht die Aufmerksamkeit des Auges auf sich. Oft wird Bewegung erst durch das Vorhandensein eines Fixpunktes erfahrbar.
Spannung wird also nicht durch Tempo und Hektik erzeugt, sondern durch das Gegenteil, durch quälende Langsamkeit: Welches Objekt wird sich als Nächstes zu neigen beginnen? Wie lange noch kann es verharren, bevor es endlich beschleunigt und zur Gänze kippt?

Das Ohr ignoriert mit der Zeit gleichförmige akustische Reize.

Das optisch erfahrbare Geschehen wird begleitet von einer entsprechenden Geräuschkulisse: Der Klangbogen spannt sich von scheinbarer Stille, bisweilen kaum vernehmbarem Tröpfeln, leisem Plätschern mit sich ändernder Klangfarbe bis hin zum spontanen Wasserrauschen nach dem Kippen eines Objekts.
Die wechselnden, hintereinander und bisweilen gleichzeitig ablaufenden Prozesse ergeben eine Art Wassermusik, eine Sinfonie der Langsamkeit - unaufdringlich, aber durch die Variation immer präsent.



Das Niveau der Wasserfläche entspricht exakt dem Platzniveau. Nur ein schmaler, mit Kies gefüllter Graben steht als Trennlinie zwischen dem Wasserschauspiel und dem Besucher des Platzes. Der Betrachter wird somit in das Geschehen mit einbezogen.

konzept, gestaltung & design: lui schaberl